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1. Januar

10. Januar

24. Juli

27. Juli

29. Juli

8. Dezember



1. Januar 1988

Maria weint blutige Tränen. Julia erhält folgende Botschaft:

"Die Länder der ganzen Welt versuchen sich zu einigen, um den Frieden zu bewahren, aber ihr seid untereinander immer uneins. Ihr schafft es nicht, einander zu lieben, obwohl ihr Brüder derselben Rasse, Kinder desselben Gottes seid. (Maria spricht hier von der Teilung in Nord- und Süd-Korea und von den Streitigkeiten, den Gewalttätigkeiten und Mißverständnissen in Süd-Korea. In den vier letzten Monaten hatte die Wahlkampagne für einen neuen Präsidenten schwere Unruhen in der Bevölkerung ausgelöst.)

Meine Kleine, ich rufe dich auf, die du dich für die Kleinste von allen hältst. Bete, damit die Welt sich einige. Bete und tue Buße; bete und bringe Opfer. Laß alle Priester wissen, daß man den Rosenkranz mit Inbrunst beten muß, damit die Einheit im Lande herrsche. Sage ihnen, daß sie sich nicht zum Zorn hinreißen lassen dürfen, sondern immer an die Worte des Herrn am Kreuz denken müsen: "Vater, vergib ihnen."

Sage ihnen, daß sie die Sünden der anderen wiedergutmachen sollen; denn sie sündigen, ohne es auch nur noch zu merken. Aber sie werden sich zu gegebener Zeit bekehren.

Der Ewige Vater wollte ein sehr großes Strafgericht (über das Volk) bringen während dieser heftigen und schmerzhaften Auseinandersetzungen (des vergangenen Jahres). Die Opfer und die Buße, die die kleinen Seelen mit mir zusammen aufopfern, haben jedoch eine Wirkung (bei Gott) gehabt. Aber es bedarf noch weiterer Abtötungen.

Heute vereinige ich euch alle unter meinem Mantel. Laß alle dies wissen, du, die du die Leiden kennst, die ich erdulde, damit meine lieben Kinder das Licht meines unbefleckten Herzens empfangen können, und damit meine Tränen und meine blutigen Tränen nicht umsonst sind.

Ich habe euch schon gesagt, daß der Rosenkranz die Dämonen unterwirft. Sag allen Gläubigen, daß sie noch einen Rosenkranz mehr beten sollen. Wenn ihr mehr Rosenkränze betet und sie für die Einheit des Volkes darbringt, dann kann es der Krise entkommen."

 

 

10. Januar 1988

"Meine Tochter, lebe die Demut! Das bereitet mir die größte Freude! Empöre dich niemals.

Eure kleinen Abtötungen, eure kleinen Erweise von Güte, eure kleinen Opfer und kleinen Bußen sind Balsam für meine Wunden. Meine Tochter, verbreite mehr Liebe unter meinen Kindern, die mit dir zusammen arbeiten. Wenn sie versuchen, sich untereinander größer erscheinen zu lassen, dann lauern ihnen die Dämonen des Stolzes, des Neides und der Eifersucht auf. Du mußt deine Liebe durch deine Opfer unter ihnen verbreiten. Gegen die Liebe ist jeder Dämon machtlos. Vereinigt euch. Vereinigt euch durch das Band der gegenseitigen Liebe.

Ich muß dir etwas zeigen, damit du meinen Willen verstehst."

Julia sieht dann folgende Szenerie:

"Auf dem Gipfel eines hohen Berges war eine Treppe mit vierzehn Stufen. Dort war auch ein Baum. Bei jedem Verdienst, den wir erlangten, wuchs eine Frucht, dank unserer guten Taten. Wenn wir dagegen durch Worte oder Taten schlecht von den anderen sprachen und Sünden begingen, fielen die Früchte der erreichten Verdienste ab.

Maria zeigte mir, daß viele Früchte wachsen, wenn wir Buße tun; und wenn wir Opfer für die anderen bringen, fällt Licht auf sie, und die Früchte der Verdienste wachsen für uns.

Der Weg, der zu der Treppe führte, war schwierig. Einige rutschten aus, andere fielen auf halber Höhe ab, andere drehten sich im Kreis, anstatt voranzuschreiten...

Oberhalb der vierzehnten Stufe war eine fünfzehnte, auf der das Reich des Himmels stand. Dort war Gott. Jesus, Maria, der heilige Joseph, alle Heiligen und alle Engel waren bei ihm und schauten unseren Taten zu.

Derjenige, der bei seinem Tod auch nur eine einzige Stufe dieser Leiter erklommen hat, kommt ins Fegefeuer. Demjenigen, der die vierzehn Stufen erklommen hat, ist der Himmel ganz nahe."

Maria sagte: "Hast du gesehen, meine Tochter...? Jeder kann bis zur halben Höhe hinaufsteigen, aber es ist schwierig, die vierzehn Stufen der Treppe (des Kalvarienbergs Jesu) zu erklimmen. Sage allen, daß sie sich so verhalten sollen, daß sie die mühsam angesammelten Verdienste nicht verlieren. Auf Wiedersehen!"


 

24. Juli 1988

Maria zeigt Julia den Himmel, das Fegefeuer und die Hölle.

Julia schreibt: "Um 21 Uhr fühlte ich plötzlich, wie mein ganzer Körper kraftlos wurde und ich umfiel... Damit begann die Ekstase, in der ich den Himmel, das Fegefeuer und die Hölle sah... 

Der Himmel

Wenn eine Seele in den Himmel aufgenommen wird, singt ein unüberschaubarer Engelschor, und ihr Gesang hallt in einer wunderbaren und feierlichen Symphonie wieder.

Eine unüberschaubare Menge von Heiligen heißt ihn willkommen. Jesus erwartet diese Seele mit offenen Armen, und Maria streckt ihr die Arme entgegen, um sie zu umarmen. Gott, der Vater, empfängt sie freudig lächelnd. Und der heilige Joseph geht ihr in der Freude, sie zu empfangen, entgegen.

An diesem Ort gibt es keinerlei Neid, keinerlei Eifersucht, alle lieben einander. Es ist ein Ort von überströmender Liebe, von Frieden und Freude. Ein Ort, an dem man keinerlei Hunger empfindet, auch wenn man nichts ißt. Es ist der Ort des himmlischen Festmahls.

Maria legt dieser Seele eine Krone aufs Haupt, die sie selbst vorbereitet hat.

An diesem Ort wird auch getanzt, indem man sich an der Hand hält.

Jesus spricht in Begleitung seiner Mutter sanft und liebevoll mit allen seinen Kindern.

Diese unzähligen Kinder kommen alle zu Maria. Sie breitet mit beiden Händen die Zipfel ihres Kleides, das die Form eines Mantels annimmt, über sie.

An diesem Ort ist jeder versöhnlich gestimmt und respektiert die vorgegebene Ordnung, damit niemand zu leiden hat. Alles ist schön, weil das Lächeln auf den Gesichtern blüht.

 Das Fegefeuer

Das Fegefeuer ist der Ort, in den die Seele von selbst mitten in fürchterlich brennende Flammen eintreten muß. Dort reinigt sie sich völlig durch die Buße, die sie schon auf der Erde hätte tun müssen, aber nicht getan hat.

Das Fegefeuer ist das andere Ufer, zu dem die Seelen gehen müssen, die zwar in der Gnade Gottes gestorben sind, aber die noch Buße tun müssen, um sich von dem zu reinigen, was ihnen an wiedergutzumachendem Leid noch geblieben ist.

Nachdem sie gereinigt sind, steigen diese Seelen zum Himmel empor, wobei sie von Maria und den Engeln unterstützt werden. Sie kommen früher in den Himmel, wenn wir auf der Erde für sie beten.

Wenn wir unsere Opfer und unsere Buße für sie aufopfern, dann können sie durch Christus von ihren Leiden befreit und so früher in den Himmel aufsteigen.

Dann wird es nichts mehr nützen zu bedauern, daß man die Leiden auf der Erde nicht erduldet hat. Es ist zu spät. Während unseres irdischen Lebens müssen wir ununterbrochen unsere Liebe den anderen schenken, indem wir uns für sie aufopfern.

 Die Hölle

Die Seelen, die in die Hölle kommen, werden von den Engeln abgewiesen, nachdem ihnen die Hände hinter dem Rücken zusammengebunden wurden. Im selben Moment werden sie von den Dämonen grausam gepackt.

Sie sind auf dem Weg der ewigen Verdammnis, von dem niemand zurückkommen kann. Die Hölle ist ein Flammenmeer, überschwemmt von Haß, wo es nichts mehr nützt, etwas zu bedauern oder sich gegen den Schmerz zu wehren.

Wer reicht ihnen die Hand? Niemand. Sie schlagen um sich wie Ertrinkende, die sich in der Not sogar an Strohhalmen festhalten wollen.

Sie gehen durch immer glühendere Flammen, reißen sich gegenseitig die Haare aus, kratzen sich, schlagen sich, um etwas zu essen zu erhaschen. Aber jede Nahrung fällt in die Flammen, so daß keiner von ihnen essen kann.

Ihre Augen treten aus den Augenhöhlen, so daß sie wie entsetzliche Dämonen aussehen. Oh, was für fürchterlich anzuschauende Gesichter!"

Maria sagte: "Hast du gesehen, meine Tochter? Ich, eure Mutter, bin das Bindeglied zwischen Erde und Himmel.

Die Irrtümer haben die ganze Welt erfaßt, sogar meine auserwählten Kinder.

Aus diesem Grund will ich, daß durch dich alle meine Kinder auf der Erde meine Stimme vernehmen können. Aus demselben Grund will ich auch, daß sie das Licht kennenlernen, mit dem mein Sohn Jesus sie erleuchtet. Und sie sollen auch meine Liebe kennen, die sie ermahnt, sich aus den Fallen der Finsternis zu befreien, in die sie gerade fallen.

Oh, meine kleine Tochter, die du glücklich bist, für mich und meinen Sohn zu leiden! Mein Herz leidet unermeßlich, wenn es so viele meiner Kinder, die ich in den Himmel rufen will, in das Fegefeuer oder in die Hölle gehen sieht. Es gibt auch Priester-Söhne von mir, auf die ich wie auf meinen Augapfel achtete, die dorthin gehen. Deshalb will ich sie durch dich, meine arme, kleine Tochter, retten.

Wenn die Menschen mich jedoch nicht anhören wollen, dann werde ich nach ihrem Tod nichts für sie tun können, denn dann wird sich die Gerechtigkeit meines Sohnes vollziehen.

Dann werden die Verdammten Scham und Gewissensbisse erleiden, aber es wird zu spät sein."

Anschließend beschreibt Julia die Leiden, die sie zu erdulden hatte, und die fürchterlichen Qualen der Hölle. Sie schreibt:

"Ich mußte verzweifelte Schreie inmitten eines so entsetzlichen Elends ausstoßen, wie man es sich auf Erden gar nicht vorstellen kann.

Die Hölle ist der verfluchte Schlupfwinkel, in dem die von Gott verworfenen, und von seinem ewigen Fluch getroffenen Seelen weinen, verzweifelt schreien, von den Gewissensbissen ausgehöhlt werden, und sich auf alle möglichen Weisen wehren, nachdem sie das gerechte Gericht Jesu empfangen haben. Nichts nützt mehr. Maria will verhindern, daß wir dorthin kommen, deshalb leidet sie endlos fort, um uns immer wieder aufzurufen.

Wir müssen zu ihren Kindern gehören, die ohne Unterlaß und ohne Aufschub mit "Ja" auf ihren Aufruf antworten."

 

 

27. Juli 1988

Julia schreibt: "Ich erlitt Geburtswehen von 19 Uhr bis 2 Uhr in der Frühe. Zunächst empfand ich starke Schmerzen im Unterleib. Dann konnte ich die Augen nicht mehr öffnen: es war, als würden sie mit Dornen gestochen. All das ließ mich sehr leiden..."

Dann hörte Julia die Stimme der Madonna: "Meine Tochter! Ich bin genauso betrübt wegen der Schmerzen, die du erleidest. Aber dein Herz tröstet mich, das sein Leben hingibt, um eine große Zahl von Seelen zu retten. Durch dein Leiden werden viele Seelen sich bekehren."

"Oh, Mutter! Ich bin wirklich nur eine arme Sünderin. Aber als Sünderin gehöre ich ganz dir. Dein Wille geschehe."

"Danke, meine Tochter! Auch wenn du dich für unbedeutend hältst, bist du doch für mich wertvoll, wie mir im übrigen alle meine Kinder wertvoll sind..."

"Oh, Mutter! Ich bin nur ein armes Werkzeug. Und doch, was täte ich nicht für meinen Herrn, auch wenn man mir den Leib in tausend Stücke brechen und zerreißen würde! Zieh mich zu dir, damit ich ohne Scham dein Werkzeug sein kann."

"Tun dir deine Augen noch weh?" "Ja, Mutter."

"Die Sünden, die die Menschen mit den Augen begehen, sind wirklich zahlreich! Ich selbst halte es nicht aus, diese Sünden anzuschauen, wenn ich die Augen öffne. Deshalb bist du also gerade dabei, zusammen mit mir, für die Sünder eine Wiedergutmachung zu erleiden. Und die Leiden, die du wegen der abgetriebenen Kinder erduldest, sind nicht vergebens. Sie sind die stellvertretende Buße für jene unglücklichen Seelen, die die Abtreibungen vornehmen."

 

 

29. Juli 1988

Julia erlitt die Geburtswehen (Maria bittet Julia oft, solche Schmerzen zu erdulden, um die Anstifter zum Kindsmord zu retten.) und die Leiden der Embryonen, die sich wehren, um nicht sterben zu müssen... Dabei fiel sie in Ekstase und hörte Maria:

"Meine geliebte Tochter! Kannst du auch noch mehr leiden?"

"Ja, Mutter. Wenn ich wenigstens das Heil jener erlangen kann, die die Kinder töten, so bin ich bereit, jeden Schmerz zu ertragen."

"Danke, meine Tochter! Dank der Leiden, die du heute erduldest, werden Gott fünftausend bekehrte Seelen dargebracht werden. Das sollen viele Seelen erfahren. (Die Seelen sollen wissen, daß es unsere Aufgabe ist, anstelle der Sünder Buße zu tun.) Wenn sich diese Seelen dann an die Kinder erinnern, die sie durch die Abtreibung verworfen haben, werden sie dabei die Gnade der Bekehrung erfahren; denn viele Seelen gehen im Elend den Weg zur Hölle, weil sie nicht wissen, daß sie Mörder sind, wenn sie ihre Kinder erbarmungslos umbringen... Mich überkommt eine große Trauer, wenn ich die Unwissenheit und Gleichgültigkeit der Eltern sehe, die es fertiggebracht haben, heiliges Leben, das Gott ihnen anvertraut hatte, zu töten, indem sie es grausam zertrampeln, es zerstoßen, es zerquetschen, oder indem sie es rücksichtslos zerreißen. Wenn ich dir das Schauspiel dieser "Kleinen" zeige, die darum flehen, am Leben zu bleiben, so, weil ich wünsche, daß dadurch viele Sünder Buße tun und zu mir zurückkehren. Ich bitte dich, allen zu sagen, daß von dem Augenblick an, in dem ein "kleines Leben" im Schoß seiner Mutter gebildet ist, es kein Blutklumpen mehr ist, sondern ein Menschenwesen, in dem das Leben pulsiert."

"Ja, Mutter! Ich will, daß alle deine Wünsche sich verwirklichen."

Julia schreibt weiter: "Dann begann ich von neuem zu leiden und empfand eine große Übelkeit und nahm die Haltung eines Embryos an: die Knie zwischen den gekreuzten Händen haltend und die Füße hochgezogen.

In dem Moment, in dem man das kleine Geschöpf zu entfernen versucht, schrie ich laut: "Nein, nein, nein!" Wegen des Metallinstrumentes, das tief hineindrang. Es war ein unsagbar gellender Schrei.

Das Kind, das leben wollte, bat seine Mutter inständig: "Nicht, Mama! Nicht, Mama! Nein, Mama! Ich will leben, Mama! Laß mich leben! Laß mich leben, Mama! Mama! Mama! Mama...!"

Dies war ein Embryo, der leben wollte, und der sich überall hin flüchtete und ununterbrochen schrie und weinte...

Viermal mußte ich die Leiden der Embryonen erdulden..."

 

 

8. Dezember 1988

Gott gewährt dem Menschen auch Fehler, um seinen Stolz zu bändigen!

In dem ich das Lied „Jesus Christus, der am Kreuze hing“ sang, näherte ich mich der wundertätigen Muttergottesstatue. In diesem Augenblick tropften Bluttränen von der Statue herunter. Mit Administrator Lubino Park untersuchte ich den Vorgang genau und stellte fest, dass der Tränenfluss bereits die Füße erreicht hatte.

Wir beteten vor der weinenden Muttergottesstatue. Gegen 10:30 Uhr wurde ich mitten im Gebet entrückt.  Die lebendige Muttergottes erschien mit dem Rosenkranz, wie sonst auch. Ihr Aussehen entsprach der weinenden Muttergottesstatue von Naju. Die unbeschreiblich schöne, barmherzige Muttergottes vergoss ununterbrochen Tränen bis unter ihre Füße und sprach freundlich mit schöner Stimme:

Muttergottes

„Ich werde den Ortspfarrer rufen. Die Teufel wüten bisweilen, um die Einheit mit dem Ortspfarrer zu verhindern. Mit allen möglichen Methoden setzen sie alles daran, um zu spalten. Darum müsst ihr aufwachen und beten. Betet umso mehr für den Ortspfarrer und für Pater Spies. Ich werde sie mit dem Licht meines Unbefleckten Herzens bestrahlen, damit sie in Einheit zusammen wirken können.

Ich rief sie zusammen, damit sie durch den Weg des Martyriums arbeiten. So werden sie den Weg schreiten.

Arbeitet noch enger mit Pater Spies zusammen. Dieses Werk verrichtet nicht Julia, die sich für unvollkommen und für unwürdig hält. Es ist mein Werk und Julia dient nur als Kanal.

Oh, meine geliebten Kinder!

Zu viele Kinder schreiten den Weg zur Hölle; daher bitte ich euch, setzt den zuständigen Bischof in Kenntnis und findet meinen Platz (Anm. der Übersetzerin: der ihr gebührende Platz in der Kirche). Dann werden die Menschen durch die Verbreitung meiner Liebesbotschaft auf der ganzen Welt ihr Leben ändern und durch ihre Bekehrung verlassen viele Kinder den Weg zur Hölle und besänftigen den gerechten Zorn Gottes.“

Julia:

„Mutter, aber viele Kinder haben sich durch Deinen Ruf bekehrt und führen nun ein bekehrtes Leben, ist es nicht so?“

Muttergottes:

„Dennoch schreitet eine gigantische Anzahl der Kinder den Weg zur Hölle; daher bitte ich dich voller Sorge. Meine Tochter, willst du sie sehen?“

Julia:

„Ja, Mutter, lass mich es schauen.“

Muttergottes:

„Ja, meine gute Tochter, meine süße Tochter, die die Schmerzen erleiden muss. Nun siehe die Kinder, die sich auf dem Weg zur Hölle befinden, weil sie verurteilen und kritisieren.“

Beim Anblick dieses Spektakels stieß ich einen Notschrei aus.

Julia:

„Nein, nein, Mutter, Herr Jesus!“

Ich vermochte nicht, es anzuschauen, weil es zu widerlich war; denn jedes Mal, wenn die Menschen sich gegenseitig beschuldigten und kritisierten, krochen Maden, hässliche, graufarbige Maden mit vielen Härchen aus ihrem Mund heraus. In einem unbedachten Moment hafteten sie an den Gesprächspartnern und verführten diese mit  zu sündigen.

Aber wenn trotz der Kritik und Verurteilung durch den Einen der Andere in Liebe Gutes sprach, so kam aus dessen Mund eine Liebesmelodie hervor. Diese formte sich zu einem Liebesfeuer und ließ die Maden dahin schmelzen.

Diese Maden waren unverwüstlich. Weder mehrmaliges heftiges Trampeln auf sie, noch das normale Feuer konnten sie töten. Nur wenn jemand aus Opfergesinnung heraus Liebe und Barmherzigkeit ausübte, ging er aus dem Geisteskampf als Sieger hervor, und die Maden schmolzen dahin und verschwanden.

Die Gottesmutter sprach:

„Tochter, hast du es gesehen? Darum hat der gerechte Zorn Gottes den äußerste Grenze erreicht, und darum will Gott strafen.“

Ich sprach ganz laut.

Julia:

„Nein, bitte vergib den vielen Sündern. Bestünde eine Möglichkeit, sie zu bekehren, so würde ich selbst die Höllenqualen auf mich nehmen und mich ganz und gar für sie aufopfern; denn ich selbst hätte schon längst die Hölle verdient.

Da Du mich arme, elende Sünderin berufen hast, konnte ich, wenn auch im geringen Maße, die Liebe weitergeben. Noch größer ist es, dass ich durch Gottes Vorsehung den Herrn und Dich, Mutter, schauen durfte. Die Schmerzen, die ich erlitt, waren eine Gelegenheit, wenigstens ein wenig an euren Leiden teil zu haben. Und diese Teilnahme an euren Schmerzen war meine heilige Pflicht. Setze Deine Pläne durch diese verschämte Sünderin um! Dann wäre ich wegen der erwiesenen Gnaden glücklich, selbst wenn ich zur Hölle schreiten müsste.

Deshalb lass bitte keine Strafe herabkommen!“

Mein Flehruf war derart laut, dass alle Anwesenden neben mir „Nein, bitte nicht!“ hören konnten.

Muttergottes:

„Oh ja, danke. Bete in tiefer Opfer- und Bußgesinnung. Wenn du meinetwegen gedemütigt und bekämpft wirst, wenn du Misstrauen, Hass, Missverständnis und haltlosen Gerüchten zusammen mit allen möglichen Kritiken und Verleumdungen ausgesetzt wirst, solltest du nicht enttäuscht sein und deine Leiden hochherzig aufopfern. Dann wird der Herr viele Sünder aus dem Elend der Sünden erretten und mit dir sein. Gerade dieses Leid, die unzähligen Leiden sind es, die du in deinem Leben zu erleiden wünschtest …

Meine kleine Seele, ich finde meine Freude darin, wenn dir dein kleinster Fehltritt leid tut und du einen neuen Entschluss fasst, dich zu bessern. Fehler werden gewährt, um den Hochmut zu bändigen. Dies führt auf den Weg zur Demut, und Demut ist die höchste Krone der vollkommenen Tugend. Hab umso mehr Vertrauen zu mir. Folge mir mit noch größerem Mut. Nun denn, Annyong.“

Als ich wieder zu mir kam, war es ca. 12 Uhr. Da ich mich nicht bewegen konnte, wurde ich auf einer Trage ins Bürozimmer neben der Muttergottesstatue gebracht. Aber die Leute kamen in Scharen auf mich zu, anstatt zu beten, obwohl die Muttergottes sehr traurig Tränen weinte. Das tat mir richtig weh. Ich wollte zurück in meine Kammer. Sieben Personen mussten die Trage anfassen, um mich in meine Kammer zu bringen, die im oberen Stockwerk gelegen ist.

Julia:

„Herr, Muttergottes! Vielen herzlichen Dank. Je schwerwiegender die Schmerzen sind, desto mehr werden die Sünder sich bekehren. Darum kann ich nur „Danke“ sagen. Wenn meine unvollkommenen Sühneleiden zur Erfüllung Deines Willens beitragen, was sollte ich Dir denn noch verweigern!

Der Herr sei verherrlicht durch meine geringen Leiden. Lass mich, diese unwürdige, primitive Sünderin, Dir in alle Ewigkeit danken.